
Die Rheinische Post berichtet in einer ihren letzten Ausgaben, dass die Erschütterung groß ist, wenn Babys tot auf die Welt kommen, oder bald nach der Geburt sterben. Auch Angehörige und Freunde sind oft überfordert.
Im Jahr 2015 wurden in Deutschland 2.786 Kinder tot geboren. Davon waren 1.353 nur kurz auf der Welt. Für die Eltern dieser „Sternenkinder“ ist es oft die schwerste Zeit ihres Lebens.
Betroffene Eltern berichten, dass nichts mehr wie vorher war. Bekannte wechselten beispielsweise die Straßenseite, um nicht in ein Gespräch verwickelt zu werden. Die Betroffenen wurden aggressiv, oder beherrschten die einfachsten alltäglichen Dinge nicht mehr.
Jeder geht mit seiner Trauer anders um und oft ist die Situation für die Partnerschaft eine große zusätzliche Belastung. Männer haben oft das Gefühl, dass sie dafür sorgen müssen, dass das Leben irgendwie weitergeht. Ihre Trauer wird oft verdrängt. Der Mann nimmt oft die Rolle des Beschützers ein und will die Frau nicht noch belasten. Frauen fühlen sich oft alleingelassen mit ihrem Schmerz.
Der Tod eines Kindes wird zur großen Belastungsprobe, so sagt der Psychologe Holger Schlagerer. Dazu kommt, dass die Trauer sehrt viel Energie kostet. Energie, die der Beziehung verloren geht.
Auch die Trauer der Geschwister sollte viel Beachtung geschenkt werden. Kinder trauern allerdings anders als Erwachsene. Der Verlust ist ihnen häufig nicht anzumerken. Oft hilft eine Therapie, wo sie weniger reden, sondern malen, oder spielen.
Wichtig ist, dass das verstorbene Kind einen Platz in der Familie findet. Es darf nicht zum Tabuthema werden. Es kann auch helfen, wenn die Eltern ihr Kind gesehen haben. Dann haben sie konkrete Erinnerungen. Es besteht auch die Möglichkeit, Fotos zu machen, oder einen Hand- oder Fußabdruck nehmen zu lassen. Dann bleibt etwas Greifbares zurück.
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